Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Carl Spitzweg
Carl Spitzweg
1808 München - 1885 München
Geboren am 5. Februar 1808 in München. Als Sohn eines angesehenen Kaufmanns besuchte Spitzweg das humanistische Gymnasium und wurde anschließend auf Wunsch des Vaters Apotheker. Das Universitätsexamen absolvierte er 1832 mit Auszeichnung. Schon während der Studienzeit trat er seit 1830 mit jungen Malern in Verbindung. 1834 gehörte er dem Münchner Landschafterkreis an, der sich im "Stubenvollkeller" traf. In den folgenden Jahren machte er zusammen mit seinen Freunden Hermann Dyck, Bernhard Stange, Christian Heinrich Hansonn und Lorenzo Quaglio Naturstudien in der Münchner Umgebung, die ihm ein Akademiestudium ersetzten. Einige Reisen führten ihn bis nach Italien. Gleichzeitig betätigte er sich als Illustrator der 1844 von Caspar Braun in München gegründeten "Fliegenden Blätter".
Entscheidend für seine künstlerische Ausbildung wurden die Reisen, die er mit Eduard Schleich d. Ä. unternahm, wobei sich Stange häufig als Dritter anschloß. Seit 1848 besuchten sie immer wieder Pommersfelden und kopierten in der dortigen Galerie. 1849 lernten sie erstmals die neueren Franzosen Decamps und Isabey kennen. Im selben Jahr machte Spitzweg in Prag die Bekanntschaft mit den Malern Guido Mánes, Josef Navrátil und August Piepenhagen. Deren Anregungen schlugen sich in einer skizzenhafteren Technik und farbigeren Gesamtstimmung von Spitzwegs Bildern nieder. 1851 vertieften Spitzweg und Schleich ihren Eindruck der neueren französischen Malerei in Paris und fuhren anschließend zur Weltausstellung nach London. Die Rückfahrt führte sie über Brüssel, Antwerpen und Lüttich. Spitzweg lernte auf dieser Reise die Schule von Barbizon, die Niederländer des 17. Jahrhunderts und die Engländer des 18. und 19. Jahrhunderts kennen, also die Stationen der Kunst, die für die deutsche Landschaftsmalerei der zweiten Jahrhunderthälfte die Voraussetzungen bildeten. Ausgangspunkt von Spitzwegs Malerei war es, dem Kleinbürger in der Konfrontation mit der Natur seine lächerliche Begrenztheit vorzuführen. Da das Maß immer die Natur war, war Spitzwegs Wende zur Landschaft nach der Jahrhundertmitte nur konsequent. Die Landschaft konnte sich jetzt in seinen Bildern ganz verselbständigen, oder sie nahm die Humoreske als farbige Pointe in sich auf.
In den späteren Jahren setzte Spitzweg seine Reisen in die nähere und weitere Umgebung Münchens fort. 1862 soll er Ferdinand Georg Waldmüller in Wien besucht haben. 1875 wurde er ständiges Mitglied der Münchner Central-Gemälde-Kommission.
Gestorben am 23. September 1885 in München.
(Neue Pinakothek München, Spätromantik und Realismus, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hrsg.), Hirmer Verlag GmbH, München 1984, S. 489f.).
Bleistift ⋅ 22,8 x 19 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 38 x 31 cm