Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Constantin Gerhardinger
Constantin Gerhardinger
1888 München - 1970 Törwang am Samerberg
Constantin Gerhardinger wurde am 31.Juli 1888 in München als unehelicher Sohn einer niederbayerischen Wäscherin geboren. Zu seiner Mutter Maria hatte er bis zu ihrem Tode im Mai 1933 ein ausnehmend inniges Verhältnis. Auch zu seinem Vater, dem Juristen Constantin Trammer und dessen Kindern, insbesondere zu seiner Halbschwester Constanze, hatte er stets guten Kontakt.
Als Jugendlicher betätigte er sich als Ministrant in St. Peter uns St. Michael, verbrachte ein paar Monate als Volontär bei einem Antiquar und arbeitete zeitweise im Zigarrengeschäft Bader am Marienplatz. 1907 bewarb er sich erfolglos um die Einstellung als Magistratsschreiber im Rathaus. Nebenbei malte er kleine Bildchen mit Münchner Motiven, die sich leidlich verkaufen ließen, weshalb er sich, um geschickter zu werden, Zeichenunterricht an der Städtischen Gewerbeschule nahm. Gerhardinger fand zusehends Gefallen an der Malerei. Folgerichtig bewarb er sich 1911 als Malschüler an der Münchner Akademie und fand Aufnahme in der Klasse von Angelo Jank, die er allerdings zwei Jahre später mit der von Adolf Hengeler vertauschte. Die 60 Mark Aufnahmegebühr konnte er nur begleichen, weil ein Geistlicher der Peterskirche ein Gemälde des Kirchenschiffs in Auftrag gab.
1914 wurde Gerhardinger Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft. Er debütierte mit zwei Bildern der Auer Dult auf der Jahresausstellung im Glaspalast und erfuhr die Auszeichnung, dass der Staat eines davon für die Neue Pinakothek angekauft hatte. Seither beteiligte sich Gerhardinger nahezu jährlich an den Ausstellungen im Glaspalast und den Ausstellungen der Künstlervereinigung "Die Achtundvierzig" im Münchner Kunstverein, deren Mitglied er war. Wilhelm Leibl und Charles Schuch wurden seine ausnehmenden Vorbilder in der Malerei.
1915 wurde er zu einer Einheit in Friaul berufen, aber schon bald nach Rosenheim an die Entlausungsanstalt in der Sanierung abkommandiert. Hier fand Gerhardinger ausreichend Gelegenheit für Malstudien am Inn und dem nahe gelegenen Samerberg.
Die 20er Jahre wurden zum bedeutsamsten Jahrzehnt im Schaffen Gerhardingers. Es entstanden wiederholt leuchtend impressionistische Landschaften und Stadtansichten. Zusammen mit seinen Malfreunden Otto Miller-Diflo, Erich Martin Müller, Louis Wöhner und Anton Lutz verbrachte Conso, wie er zeitlebens im Freundeskreis genannt wurde, Studienaufenthalte im oberpfälzischen Kallmünz und in Harburg an der Wörnitz. Die Sommermonate waren die Freunde zumeist auf Frauenchiemsee, aber auch am Samerberg zu finden.
Im Sommer 1920 veranstaltete die Neue Galerie München in der Residenzstraße eine Ausstellung mit mehr als 30 Gemälden von Gerhardinger. Die Einleitung zum kleinen Katalog schrieb der bekannte Kunstkritiker Richard Braungart. Zusammen mit Thomas Baumgartner, Hiasl Maier-Erding und Alfred Haushofer gründete Gerhardinger im Herbst 1920 die Künstlergemeinschaft "Die Frauenwörther" mit dem Ziel, ab dem kommenden Jahr in den Sommermonaten Verkaufsausstellungen in der Torhalle Frauenchiemsee durchzuführen. Die Kollektivausstellung im November 1926 in der bekannten Münchner Galerie Heinemann wurde zu einem Höhepunkt seines Malerlebens. Im Februar 1927 folgte eine Ausstellung in der renommierten Kunsthandlung Schneider in Frankfurt. Im Mai 1927 unternahm Gerhardinger eine Parisreise und im Frühjahr 1928 besuchte er auf Einladung von Kommerzienrat Schmitz-Scholl Museen in Köln, Essen und Düsseldorf. Im April desselben Jahres schließlich reiste er nach Ägypten und Palästina.
m Juni 1931 heiratete Constantin Gerhardinger Else Koffler, die Adoptivtochter von Kommerzienrat Schmitz-Scholl (Tengelmann). Das Paar erwarb 1936 ein stattliches Haus oberhalb von Törwang am Samerberg. Das Münchner Atelier in der Theresienstraße, das er bereits seit 1918 gemietet hatte, behielt er bei.
1937 erhielt Gerhardinger auf der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille für das bereits 1928 entstandene, kleinformatige Bild "Die Hände". Im selben Jahr zeigte er im neueröffneten Haus der Deutschen Kunst in München vier Gemälde, von denen die drei verkäuflichen durch Reichsminister Goebbels und Hitler angekauft wurden. Anfang 1938 wurde ihm der Professorentitel verliehen und im Oktober 1939 folgte seine Berufung auf eine Freiplanstelle der Bayerischen Akademie Bildender Künste, verbunden mit einem Lehrauftrag. Zu seinen bekanntesten Schülern gehörten Willibald Demmel und Hans Wohlrab.
1943 weigerte sich Gerhardinger infolge von Luftangriffen im Haus der Deutschen Kunst weiter auszustellen. Dies führte zum Eklat. Der Lehrauftrag wurde ihm fristlos gekündigt und der Professorentitel aberkannt. Gerhardinger zog sich nach Törwang zurück, wo er auch das Kriegsende erlebte.
1952 war Gerhardinger maßgeblich an der Wiedererweckung der "Münchener Künstlergenossenschaft kgl. priv. von 1868" beteiligt, die 1939 von der Reichskulturkammer aufgelöst worden war. Bis 1965 blieb Gerhardinger ihr erster Präsident, bis zu seinem Tode ihr Ehrenpräsident. 1968 wurde Gerhardinger die Ehrenbürgerschaft der Stadt Rosenheim zuerkannt, 1969 die der Stadt Kallmünz.
Am 11. März 1970 starb Constantin Gerhardinger. Seine letzte Ruhestätte fand er im Dorffriedhof von Törwang. Die Stadt Rosenheim wurde Erbe seines künstlerischen Nachlasses.
Franz Gailer
Öl auf Leinwand ⋅ 70 x 59 cm
Öl auf Karton ⋅ 34,6 x 49,5 cm
Öl auf Karton ⋅ 31 x 30 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 45 x 65 cm
Öl auf Holz ⋅ 39,5 x 48,5 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 47 x 55 cm
Öl auf Karton ⋅ 34 x 44 cm
Öl auf Sperrholz ⋅ 35 x 50 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 140 x 90 cm
1941 im Haus der Deutschen Kunst in München ausgestellt
Durch Kunstdrucke seinerzeit weit verbreitet und bekannt
Öl auf Leinwand ⋅ 60 x 85 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 47 x 55 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 38,5 x 30,5 cm
Öl auf Karton ⋅ 32,9 x 48,9 cm
Öl auf Leinwand
Öl auf Leinwand ⋅ 61 x 83 cm
Öl auf Hartfaser ⋅ 34,8 x 49,8 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 64 x 84 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 63 x 83 cm
Öl auf Leinwand
Öl auf Leinwand ⋅ 60 x 82 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 52 x 44 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 36 x 51,5 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 60,5 x 86 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 44,5 x 74 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 51 x 60 cm
Öl auf Karton ⋅ 40 x 59,5 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 55 x 48 cm
Öl auf Leinwand auf Karton ⋅ 35,5 x 48,5 cm
Öl auf Karton ⋅ 34,5 x 49,5 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 66 x 90 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 63 x 84 cm
Öl auf Karton ⋅ 35 x 50 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 54 x 47 cm
Öl auf Karton ⋅ 35 x 50 cm