Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Fritz Harnest
Fritz Harnest
1905 München - 1999 Übersee am Chiemsee
„Das Ringen um die rechte Farbe“ (1)
„Man täusche sich nicht über den wahren, innerlichen Charakter dieser Malerei […]“, mahnte einst der Kunsthistoriker Josef Adolf Schmoll. (2) Um eine reine Abbildungsästhetik war Fritz Harnest wahrlich nie bemüht. Seine Kunst „[…] sucht zu künden“ (3).
Jeglicher Versuch diese in ein kunsthistorisches Korsett zu zwängen misslingt – muss gar misslingen, da Harnest frei von äußeren, künstlerischen Einflüssen stets einen inneren malerischen Konflikt forcierte: Das Bild als „[…] Außerwirklichkeit, [als] eine geistige Möglichkeit, neben der gewohnten Welt der Gegenstände Erspürtes zu gestalten“ (4). Es ist abstrakte Malerei, die doch des Figurativen nicht scheut. Silhouetten von weiblichen Gestalten tauchen wiederholt in seinen großformatigen Gemälden auf, verschmelzen aber meist sogleich mit dem Farbgrund und sind nur schemenhaft zu erkennen.
Harnest verwendet elementare, vereinfachte Formen. Ihre Gestalt, Größe und Position erwirken einen Bedeutungswandel des dominierenden Elements - der Farbe. Sie ist „[…] wie eine eigene Existenz für sich“, lautet des Künstlers Erkenntnis. (5) „Rot ist die Farbe par excellence, sie ist vorne, sie ist gut, schön brutal, laut, gesprächig, musikalisch. Blau ist immer nah an der Natur […]. Gelb ist Licht, Fanfare, Aufschwung. Aber alle fügen sich zusammen zum Ereignis […].“ (6) Manche Werke schmückt er mit metaphorischen Titeln, weist auf das verborgen Intendierte, doch bindet sich nie an diese Vorgehensweise. Die Empfindung des Betrachters ist maßgeblich.
Zu dieser künstlerischen Auffassung gelangte Harnest erst nach dem Ende der nationalsozialistischen Ära, während dieser er nur im Verborgenen malen konnte, obgleich seine Malerei noch nicht ihre reduzierte, formauflösende Gestalt besaß. In Übersee am Chiemsee war er tätig, fand dort zu seiner Kunst. Im Jahr 1997 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Rosenheim, ein Jahr zuvor gar das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er ist einer der bekanntesten Vertreter abstrakter Malerei der Künstlerlandschaft des Chiemsees, der jedoch gleichfalls überregionalen Ruf erlangte.
Franz Emanuel Maria Gailer
1) Fritz Harnest, in: Kat. Ausst. "Fritz Harnest. Ernst Weil", hrsg. v. Galerie Otto Stangl (München, Galerie Otto Stangl, 03.11.-01.12.1961), München 1961, o.S.
2) Josef Adolf Schmoll: Fritz Harnest - Stationen eines Malerlebens, in: Kat. Ausst. "Mutz Harnest. Fritz Harnest. Holzschnitte, Bilder, Zeichnungen", hrsg. v. Kunstverein München (München, Kunstverein, 23.04.-16.05.1974), München 1974, o.S.
3) Fritz Harnest, in: Kat. Ausst. "Fritz Harnest. Ernst Weil", hrsg. v. Galerie Otto Stangl (München, Galerie Otto Stangl, 03.11.-01.12.1961), München 1961, o.s.
4) Ebd.
5) Anette Kuhn, Sammlung Raab Karcher, Avantgarde und Gegenwart, Essen 1998, S. 76.
6) Ebd.
Öl auf Leinwand ⋅ 140 x 175 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 282
Öl und Collage auf Leinwand ⋅ 215 x 70 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 83
Öl auf Leinwand ⋅ 282 x 90 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 84
Literatur: Ausst. Kat. "Mutz Harnest. Fritz Harnest. Holzschnitte, Bilder, Zeichnungen", Kunstverein München 1974, Kat. Nr. 52
Öl und Collage auf Leinwand ⋅ 215 x 80 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 81
Öl auf Leinwand ⋅ 145 x 117 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 54
Öl auf Leinwand ⋅ 147 x 185 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 200
Öl auf Papier auf Leinwand ⋅ 282 x 90 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 89
Literatur: Ausst. Kat. "Mutz Harnest. Fritz Harnest. Holzschnitte, Bilder, Zeichnungen", Kunstverein München 1974, Kat. Nr. 46
Öl auf Leinwand ⋅ 150 x 180 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 269
Literatur: Ausst. Kat. "Fritz Harnest. Späte Grüße, Rückschau zum 90. Geburtstag", marquardt Ausstellungen, München 1995, Abbildung S. 73
Öl auf Leinwand ⋅ 145 x 107 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 145
Öl auf verbrannte Papiere auf Leinwand ⋅ 282 x 90 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 282 x 90 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 145 x 115 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 55
Öl auf Leinwand ⋅ 165 x 120 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 70
Öl auf Leinwand ⋅ 215 x 80 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 85 x 90 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 152 x 116 cm
Literatur: Ausst. Kat. "München: Fritz Harnest, Späte Grüße, Rückschau zum 90. Geburtstag", marquardt Ausstellungen, München 1995, Abbildung S. 81
Öl und Collage auf Leinwand ⋅ 216 x 90 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 189
Literatur: Eva Mayer, Ein Künstler seiner Zeit, Ausstellung zum 100. Geburtstag des Malers Fritz Harnest, in: Oberbayerisches Volksblatt, Rosenheim 27.07.2005 mit Farbabb.
Acryl, Kohle, Kreide auf Papier auf Leinwand ⋅ 185 x 145 cm
Provenienz: ehemals Sammlung Raab Karcher, Essen
Literatur: Avantgarde und Gegenwart, Sammlung Raab Karcher, Essen 1998, Farbabb. S. 77
Öl auf Leinwand ⋅ 210 x 145 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 235
Ausstellung: Fritz Harnest, Städt. Galerie im Lenbachhaus, München 1963, Faltblatt Nr. 4 mit Abbildung
Öl auf Leinwand ⋅ 180 x 90 cm
Öl und Bleistift auf Papier und Leinwand ⋅ 145 x 128 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 230 x 145 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 247
Ausstellung: Fritz Harnest, Städt. Galerie im Lenbachhaus, München 1963, Faltblatt Nr. 2
Öl auf Leinwand ⋅ 70 x 90 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 145 x 210 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 233
Ausstellung: Fritz Harnest, Städt. Galerie im Lenbachhaus, München 1963, Faltblatt Nr. 18
Öl auf Leinwand ⋅ 145 x 103 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 119
Collage auf Leinwand ⋅ 120 x 81 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 210 x 90 cm
Fritz-Harnest-Archiv, Übersee, WVZ 82
Literatur: Claudia Kreier, Zwischen Bilderstapeln Verstecken gespielt, Künstlerisches Erbe verpflichtet Harnest-Enkel, in: Chiemgau-Zeitung, Prien 26.08.2004 mit Abb.
Großer Farbholzschnitt, 4-teilig ⋅ 245 x 80 cm