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Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Fritz von Uhde

Fritz von Uhde

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Fritz von Uhde

1848 Wolkenburg, Landkreis Zwickau, Sachsen – 1911 München

Am 22. Mai 1848 als Sohn des Gerichtsdirektors Bernhard Uhde und dessen Frau Anna, geb. Nollain, in Wolkenburg bei Zwickau/Sachsen geboren. Uhde hatte zwei Schwestern: Anna (1845-1904) und Clara (1850-1920). Auf Empfehlung von Wilhelm von Kaulbach und Julius Schnorr von Carolsfeld begann Uhde 1866 ein Studium an der Dresdner Akademie. Enttäuscht von der eintönigen Ausbildung schlug er bereits im darauffolgenden Jahr die Offizierslaufbahn bei den Sächsischen Gardereitern ein, betrieb aber weiter Malereistudien. Während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 war er Leutnant und Ordonanzoffizier und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Schlachten und Reiterangriffe sind auch Themen seiner Bilder dieser Zeit. 1873 stellte er erstmals im Leipziger Kunstverein aus. In der Folgezeit malte Uhde vor allem für seinen Mäzen Graf Luckner auf Schloss Altfranken bei Dresden großformatige Bilder, die von Makart beeinflusst sind. 1878 ließ Uhde sich als Rittermeister in Reserve stellen, um hauptberuflich Maler zu werden. In Wien von Makart und in München sowohl von Piloty als auch von Diez und Lindenschmit als Schüler abgelehnt, siedelte er 1879 als Schüler Munkácsys nach Paris über. Als Uhde 1880 nach München zurückkehrte, heiratete er Amalie Endres (1849-1886) und war erstmals mit einem Gemälde im Münchner Salon vertreten. Hier erfolgte die künstlerisch entscheidende Bekanntschaft mit Max Liebermann. Wie dieser reiste er 1882 erstmals nach Holland und beschäftigte sich dort mit Freilichtmalerei sowie dem Werk von Frans Hals und zeitgenössischer niederländischer Malerei. Seitdem entstanden verstärkt Gemälde in einer am französischen Impressionismus angelehnten Malweise und mit religiöser Thematik, die Uhde rückblickend erläuterte: „Als ich in die Moderne hineinkam, respektive aus dem Schwarzen heraus ins Licht, da habe ich gedacht: etwas muß dabei sein, das die Leute innerlich packt, sonst kann man ja mit seinen Bildern keinen Hund hinterm Ofen hervorlocken. Ich wollte nicht bloß Naturstudien geben, ich suchte Inhalt; sonst sind, dachte ich, die Bilder ja von Haus aus langweilig. Die Impressionisten wollen nur eine neue malerische Formel. Ich suchte so etwas wie eine Seele […].“ Neben der gewünschten Verinnerlichung suchte er aber auch den Erfolg. Uhdes „religiöse Freilichtmalerei“ (Peter-Klaus-Schuster) war von Jules Bastien-Lepage beeinflusst und zunächst sehr umstritten: Die protestantische Kirche störte sich an seinem Christusbild, das ihr zu volksnah erschien. Um 1890 gab es anlässlich geplanter Kunstankäufe Debatten im bayerischen Landtag. Das alles steigerte Uhdes Bekanntheitsgrad erheblich und infolge malte er konsequent „bedeutsame“ Bilder, die seine Malerei zum Tagesgespräch machten und mit denen er schon bald sehr hohe Verkaufspreise erzielte. Daneben entstand ein „privates“ Werk, das auf religiöse Inhalte weitgehend verzichtet. Und sich auf Bildnisse der Familie und Ansichten der jeweiligen Wohnsitze (Gabelsbergerstraße, Karlsstraße und Theresienstraße in München, Percha am Starnberger See) beschränkte. Als 1886 Uhdes Frau früh verstarb und ihm drei Töchter (Anna 1881-1970, Amalie 1882-1977, Sophie 1886-1956) hinterließ, wurden diese zu seinem Lebensinhalt. Seit 1887 war Uhde Professor an der Münchner Akademie. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Münchner Sezession (1892) und war von 1889 bis 1904 deren Präsident. Außerdem zählte er zu den Mitbegründern des Vereins bildender Künstler, 1901 hatte man ihn zum Präsidenten der IX. Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast ernannt und kurz darauf zum Vizepräsidenten des 1903 gegründeten Deutschen Künstlerbunds. Bei den Künstlerdiners des Prinzregenten Luitpold war er wiederholt zu Gast. 1902 verlieh man ihm den Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst und ernannte ihn zum Offizier der Ehrenlegion. Nach der Jahrhundertwende machten Uhde gesundheitliche Probleme zu schaffen, weshalb er sich in sein Landhaus am Starnberger See zurückzog. Gleichzeitig fühlte er sich zu wenig beachtet und empfand Liebermanns Ruhm als übermächtig. Die vernichtende Besprechung Meier-Graefes traf ihn sehr. Seine Rehabilitation fand erst 1905 durch Eduard von Keyserling in der Zeitschrift „Kunst und Künstler“ statt. Nach 1900 verzichtete Uhde weitgehend auf religiöse Bildthemen, stattdessen schuf er Landschafts-, Garten- und Interieurszenen in einem zunehmend hellerem und leuchtendem Kolorit und nervig breiten Pinselstrichen. 1907 fand die erste und einzige Gesamtausstellung seines Werks zu Lebzeiten in der Münchner Sezession statt. Anlässlich seines 60. Geburtstags 1908 ehrte man ihn mit vielen Auszeichnungen, unter anderem der Ernennung zum Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Gestorben am 25. Februar 1911 in München.

(Neue Pinakothek München, Deutsche Künstler von Marées bis Slevogt, Band S-Z, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hrsg.), Hirmer Verlag GmbH, München 2003, S. 200).

Schwerer Gang ⋅ 1907 Image
Rückblick
Schwerer Gang ⋅ 1907

Öl auf Leinwand ⋅ 56 x 68 cm

Ostermorgen ⋅ 1891 Image
Rückblick
Ostermorgen ⋅ 1891

Öl auf Leinwand

Bildnisstudie ⋅ 1889 Image
Rückblick
Bildnisstudie ⋅ 1889

Kohle, weiß gehöht auf rötlichem Papier ⋅ 31,5 x 23 cm