Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Hans Best
Hans Best
1874 Mannheim - 1942 München
Er [Best] wurde 1874 in Mannheim geboren, wuchs in einer bürgerlich handwerklichen Umgebung heran und mußte, trotz seines sehnlichen Wunsches künstlerisch tätig werden zu können, das Handwerk eines Dekorationsmalers erlernen. Der Umgang mit Pinsel und Farbe verstärkte noch vielmehr sein Trachten zu künstlerischer Ausdrucksform zu finden und so übersiedelte er, knapp 20 Jahre alt, nach München. Dort trat er in die Akademie ein, wurde Schüler von Raupp und von Wilhelm von Diez, aus dessen Schule Maler wie Trübner und Max Slevogt hervorgingen.
Um seinen Unterhalt zu verdienen, Modellgelder zahlen zu können, seinem drängenden, vorrantreibendem Wesen das Fortkommen zu sichern war er gezwungen, weiterhin als Dekorationsmaler zu arbeiten. Die Doppelbelastung wurde so drückend, daß er über einen kurzen Aufenthalt in Nürnberg, mit ersten Porträtaufträgen, nach Triest übersiedelte und dort, kaum produzierend, ein Jahr lebte, sich sammelnd, bestrebt seinen Standort zu finden. Dann kehrte Best um die Jahrhundertwende nach München zurück, wo sich ihm jetzt nach jahrelangen Kämpfen die Wege ebneten.
Nachdem er als Einzelgänger einmal die Richtung erkannt in die er zu gehen hatte und gehen wollte, kam er zu seiner eigenen Ausdrucksform, zur Form, die nur ihm gemäß war.
Technische Grundlage seiner frühen Werke war die gründliche Kunst des Zeichnens mit der sich der nach und nach verfeinernde Farbensinn und die Individualität der Betrachtung zur Synthese verband. Diese Zeichnungen waren nicht nur Selbstzweck, sondern dienten im besonderen dazu, den Wesenskern jeglichen Gegenstandes, sei es ein menschliches Gesicht, eine Hand, ein Tier oder eine Landschaft zu ergründen, das Problem der Form zunächst endgültig zu lösen, um dann erst an die malerische Gestaltung heranzugehen.
So hatte Best auch einige Jahre mit Erfolg ein Lehramt für Aktzeichnen an der königlichen Kunstgewerbeschule München inne.
1902 stellte er erstmals und mit Erfolg öffentlich aus, seitdem war er in allen damals maßgeblichen Ausstellungen vertreten.
Er wurde Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, war Juror der großen Glaspalastausstellungen, wurde vielfach national und international öffentlich geehrt und ausgezeichnet, schließlich zum Professor der bildenden Künste ernannt.
Dieser sozialkünstlerische Aufstieg ermutigte ihn, bot ihm Gelegenheit zu vielfachen Reisen, führte bei eminenter Schaffensfreude zu immer größer werdender Orginalität, dabei blieb Hans Best unbeirrt von Moden und Vorbildern. Nach und nach verfeinerte er seinen eigenen Stil, er löste sich von allzu großer Detailgenauigkeit, sein Strich wurde weicher und breiter. Er malte, bei großem Geschick die Dinge im Raum zu ordnen, den bäuerlichen Menschen des Voralpenlandes in seiner ureigensten Umgebung.
In seiner großen Vielseitigkeit entstanden Bilder von Tieren und Blumen in seinem sommerlichen Urlaubsdomizil in Zankenhausen, Landschaftsbilder entlang der Amper und immer wieder Köpfe, Menschen allein und im Gespräch miteinander zugewandt. In seinem Münchner Atelier in der Nymnphenburgerstraße, umgeben von feinsinnig gesammelten Kunstwerken aus allen Eopochen entstanden Stilleben, Akte und Porträts. Die Nachfrage nach seinen Werken wuchs, er holte sich seine Modelle von der Straße, aus dem Bauern- und dem Wirtshaus in sein Atelier, sein unermüdlicher Fleiß trieb ihn zu einer unerschöpflich erscheinenden Leistung an. Seine Bilder gingen an viele Galerien, das Bayereische Königshaus kaufte Bilder an und trotzdem ließ ihn die Unruhe seines Geistes noch zu einer weiteren Dimension künstlerischer Gestaltung greifen. Eine Reihe noch vorhandener Plastiken läßt auch in dieser Formgebung, die für den Maler oft so schwierig ist, die persönliche Ausdruckskraft des Künstlers erkennen.
Als Beitrag zur monumentalen Kunst erhielt er den Auftrag Auerbachs-Keller in Leipzig mit den Szenen zur Faustlegende zu gestalten. Im Jahre 1940 erhielt er den Lenbachpreis der Stadt München. 1942 starb er dort.
(Ausst. Kat. Rosenheim: Hans Best 1874-1942, Ölbilder - Plastiken, Städtische Galerie Rosenheim 1983).
Öl auf Leinwand ⋅ 92 x 130 cm
Öl auf Karton ⋅ 60 x 50 cm
Öl auf Karton