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Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Karl Walther

Karl Walther

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Karl Walther

1909 Zeitz bei Leipzig - 1981 Seeshaupt

"Ich erinnere mich noch sehr genau des Eindrucks, den ich hatte, als ich im Münchner Haus der Kunst zum erstenmal ein paar Bilder von Walther sah. Sie hingen zwischen sehr brav in der realistischen Manier gemalten Arbeiten und fielen mit einer solchen Vehemenz aus ihrer Umgebung heraus, daß ich im ersten Augenblick ganz verwirrt war. Denn man war solche frische Klänge und ein derartiges Draufgängertum in diesen Räumen ganz und gar nicht gewohnt. Diese paar Bilder repräsentieren allein eine Welt für sich, und noch nie, weder vorher noch nachher, ist mir die unbedingt überzeugende, jeden möglichen Einwand spielend besiegende Wahrheit dieses Kunststils so klar und stark zum Bewußtsein gekommen wie damals vor diesen Bildern, die ich am wenigsten an dieser Stelle erwartete hätte, wo sie (um 1940!) tatsächlich fast etwas Aufreizendes, ja Revolutionäres hatten, fast wie die Bilder der Avantgardisten des Impressionismus im Paris von 1870.

Karl Walther ist 1905 in Zeitz in der Provinz Sachsen, nicht weit von Leipzig, geboren. Er stammt aus einer ganz einfachen Arbeiterfamilie. Und wer gewohnt ist, Begabungen aus dem Vererbungsprinzip zu erklären, wird bei Walther wenig Glück haben; denn künstlerische Neigungen sind im gesamten Familienbereich nicht nachweisbar. [...]

Als er eines Morgens in einer Gärtnerei Gemüse holen mußte, ging ihm mit einem Male das Verständnis für die Herrlichkeit der Natur auf. Er war plötzlich sehend geworden für die zarte, feine Morgenstimmung, für den Duft der Ferne und die Anmut der Nähe, für die bezaubernde Schönheit des Wolkenhimmels. Und da wußte er plötzlich: nichts anderes will ich werden als ein Schilderer der Natur und ihrer ewig unausschöpfbaren Schönheitswunder. In seinem Vorsatz unterstützte ihn ein gesundes Selbstgefühl, das durch die Erkenntnis seiner wachsenden Fähigkeiten in ihm geweckt wurde, und eine durch nichts zu beirrende Zähigkeit in der Verfolgung seines einmal als richtig erkannten Zieles.

Mit 18 Jahren kam Walther nach Berlin. Arthur Kampf sah Bilder von ihm und meinte: "Was wollen Sie denn bei uns, wenn Sie das schon können?" Wärmer urteilte Karl Scheffler. Er war begeistert von den Arbeitern Walthers und sagte: "Malen Sie nur zwei Jahre so weiter, dann kann es Ihnen nicht mehr fehlen, und ich schreibe dann über Sie!" Und nun begann, da ja schließlich auch ein Künstler leben muß, selbst wenn er noch ein Lernender ist, der übliche Kreuzweg mit vielen Stationen durch den Kunsthandel. Ein kleiner Händler merkte wohl, daß hier etwas im Werden sei, aber er getraute sich nicht, eine Ausstellung zu machen. Flechtheim dagegen urteilte sehr positiv, und der bedeutende Maler Eugen Spiro, der gerade zufällig in seiner Galerie war, hatte den gleichen Eindruck. Aber auch dieser Händler wagte noch keine Ausstellung. Auf das Urteil Flechtheims hin bekam der zuerst genannte Galerieinhaber Mut und machte einen Vertrag mit Walther, allerdings zu sehr wenig ermutigenden Bedingungen. Jedoch auch das korrigierte sich bald von selbst. Von Walthers Besuch bei Liebermann war schon die Rede. Liebermann schickte Walther zu Ulrich Hübner. Der meinte: "Ich weiß nicht, ob Sie überhaupt noch zu einem Lehrer gehen sollen. Und wenn ja, dann nur zu Slevogt!" Also hin zu Slevogt. Der sah die Bilder Walthers und sagte: "Ja, ich nehme Sie als Meisterschüler, aber erst im Herbst." Und als Walther im Herbst die Schule betrat, um sich bei Slevogt zu melden, mußte er hören, daß dieser soeben gestorben war. So hat also Walther, wie wir bereits wissen, auf schicksalhafte Weise nur eine einzige Lehrmeisterin gehabt, allerdings die beste, die ein Maler haben kann: die Natur. Und er lernte bald, das Gesetz des Schaffens nur vom Objekt selbst zu erhalten. Hörenswert ist vielleicht noch, daß Kokoschka, als ihm Walther in Paris 15 Bilder zeigte, ihn in geradezu überschwänglichen Ausdrücken lobte, was sonst ganz und gar nicht seine Art war. Auch meinte er: "In Deutschland geboren werden ist ein Glück; denn die Deutschen sind eines der begabtesten Völker. Aber in Deutschland leben müssen ist ein Unglück!" Wahrscheinlich ist er davon heute noch mehr überzeugt als damals.

Nach allerlei Wechselfällen, die aber für seine Kunst ohne Bedeutung geblieben sind, ist Walther 1941 nach München übergesiedelt. Ein Zufall spielte ihm in dem wunderschönen Capo Lago (Seeshaupt) des Starnberger Sees einen Bauplatz in die Hände. Er errichtete dort ein Holzhaus und wird das noch keinen Augenblick bereut haben. [...]"

(Richard Braungart, Karl Walther, Werk und Werden eines Impressionisten, Münchner Verlag 1948, S. 5f.).

Gracht in Holland ⋅ um 1948 Image
Rückblick
Gracht in Holland ⋅ um 1948

Öl auf Leinwand auf Sperrholz ⋅ 81 x 65 cm

Die bunten Häuser von Kallmünz ⋅ um 1934 Image
Rückblick
Die bunten Häuser von Kallmünz ⋅ um 1934

Öl auf Leinwand ⋅ 65 x 81 cm