Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Leo Putz
Leo Putz
1869 Meran, Südtirol - 1940 Meran, Südtirol
Putz nahm 1886/87 Zeichenunterricht bei Robert Poetzelberger in München und wechselte 1888 zu Gabriel von Hackl an die Akademie. 1889 kam Putz nach Dachau und freundete sich dort mit Adolf Hölzel an. 1891 besuchte er die Académie Julian in Paris und wurde Schüler von Adolphe Bouguereau und Benjamin Constant. Nach zwei Jahren kehrte er nach München zurück und bildete sich bei Paul Hoecker weiter. 1897 bezog er ein eigenes Atelier in der Leopoldstrasse. Putz war Mitglied der Münchner, dann auch der Berliner und Wiener Secession. 1899 wurde Putz Mitbegründer der Künstlervereinigung „Scholle“ und erlangte zunehmend öffentliche Anerkennung. Um 1900 mietete er ein Atelier mit Wohnräumen in der Pettenkoferstrasse. 1901 weilte Putz zum erstenmal in Seeon. 1901 unterrichtete er an der Damenakademie in München. 1909 wurde ihm der Professorentitel verliehen. In dieses Jahr fiel auch der Beginn der Sommer- und Herbststudien in Hartmannsberg, die bis 1914 fortgesetzt wurden. Hier am Schloß- und Langbürgnersee entstanden die schönsten Landschafts-, Kahn- und Aktbilder. 1915 erhielt er in San Francisco die Goldmedaille. 1917 kaufte er ein Grundstück in Gauting, auf dem er 1922 ein Haus baute, von jetzt an sein Sommeraufenthalt. 1925 wurde er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Künste. 1928 bis 1933 lebte er – nach einer nur für ein halbes Jahr geplanten Reise – in Südamerika und lehrte ab 1931 auch an der Kunstschule in Rio de Janeiro. Nach seiner Rückkehr zeigte er 1935 im Münchner Kunstverein seine Tropenbilder, was zu seiner Verfemung durch die Nationalsozialisten führte. Daraufhin zog sich Putz 1936 in seinen Heimatort Meran zurück. Sein Leichnam wurde 1940 nach Gauting überführt.
In seiner lockeren Freilichtmalerei verbindet Putz eine impressionistische Grundtendenz mit Jugendstilformen. Sein Hauptthema war die weibliche Figur, die er besonders gern im Spiel von Licht und Farbe im Freien wiedergibt. In den 20er Jahren nimmt er noch expressionistische Anregungen von den Künstlern der „Brücke“ auf, an die seine Aktdarstellungen erinnern.
Franz Xaver Maria Gailer
„Die beiden [Putz und Cucuel] siedelten sich im Sommer in Schloß Hartmannsberg beim Chiemsee in Oberbayern an, in reizender Gegend, wo sie nicht weniger als fünf Seen in nächster Nähe hatten. Vier Sommer weilten sie dort, Sommer, die sie bis in den Herbst hinein verlängerten. Dort malten die beiden, Staffelei an Staffelei nach denselben Motiven und es war nicht bloß leeres Malerhandwerk, was sie trieben. Putz korrigierte seinen Freund und Schüler unermüdlich, klärte ihn auf über seine Prinzipien der Komposition und des Kolorits und er, der Nurmaler, auf dessen Bildern nie einer den Willen nach einem Umriß, das Suchen nach einer Modellierung finden wird, lehrte Cucuel jetzt, ganz als Maler zu sehen und nicht mehr als Illustrator […] Sie fochten beide geradezu Wettkämpfe aus beim Malen und hielten die drei Modelle, die sie mitgenommen hatten, ständig in Atem. Putz war ebenfalls einer von denen, die nicht müde werden und oft malten sie an zwei oder drei Motiven im Tag – am einen des Morgens, am zweiten nachmittags und oft genug auch abends noch an einer Skizze. Es war ein Training, das nicht bloß Kraft und Willen schulte, sondern unsere Maler auch zu einem Können führte, das für Lebenszeit erhalten wird. Ihre Freilichtakte, ein Studium, das ja wohl am meisten Cucuels heutige Malerei beeinflussen sollte, malten sie auf einer ganz verwachsenen Insel in einem der Seen, die nur für sie erreichbar war. Dort arbeiteten sie von 8 Uhr morgens bis 6 oder 7 Uhr abends, nahmen ihr Mahl auf der Insel, wo sie in einem kleinen Holzhäuschen bei schlechtem Wetter schützendes Obdach fanden. Spät abends kamen sie im Boote zurück, müde, aber glücklich. Es war eine Zeit des Schaffens rein um der Arbeit willen, die ihren Lohn in sich trug, der Gedanke an Handel und Verdienst, an das „Bild“, an das Publikum, Ausstellungen und Kollegen war ausgeschaltet. Solche Studiensommer mögen in so manchen echten Künstlers Leben das reinste und echteste Glück bedeuten.
Der Herbst überraschte die beiden manchmal sehr plötzlich, wie das seine Gepflogenheit im bayrischen Hochland ist: sonnige Tage, dann plötzliche Trübung und Regen – und wenn dieser nachläßt, ist’s kalt und es fallen die Blätter – oft über Nacht. Das letztere ist den beiden Malern mehrmals passiert; sie ließen sich aber nicht irremachen, wenn es sich um eine begonnene Arbeit handelte und wenn ihnen die Zweige zu kahl wurden, banden sie ganze Mengen abgefallener Blätter wieder an diesen fest, um sich notdürftig so die goldige Herbststimmung im Laubwerk zu erhalten und ihre Bilder beenden zu können. Was für ein fröhliches, glückliches Schaffen ist in dieser Art von Arbeit bedingt!“
(Fritz von Ostini, Der Maler Edward Cucuel, Zürich-Wien-Leipzig 1924, S. 22-23).
Öl auf Leinwand ⋅ 53,5 x 45 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 65 x 114 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 60 x 65 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 60 x 65 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 46 x 39,5 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 51 x 75 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 71 x 61 cm
Farbige Kreide ⋅ 33,8 x 29 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 70 x 85 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 33 x 58 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 58 x 65 cm