Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Ludwig von Zumbusch
Ludwig von Zumbusch
1861 München - 1927 München
An der Straße von Rimsting nach Breitbrunn erinnert ein leider vom Verfall bedrohtes Atelierhaus [Anmerkung: inzwischen restauriert] neben einer stattlichen Villa daran, daß hier einmal ein Maler gelebt haben muß. Es war der Sommersitz Ludwig von Zumbuschs, der hier fast alljährlich von Mai bis Oktober seine liebenswerten, dekorativen Bilder schuf, deren Motive zumeist aus der Welt des Kindes und der Jugend stammten. Ihm ging es darum, das Gesicht des Kindes oder des Heranwachsenden in einer bestimmten Altersstufe festzuhalten, aber auch die Kinderliebe als symbol familiärer Solidarität in Gruppenbildern auszudrücken. Die künstlerische Qualität seiner Werke beruht auf der außerordentlichen Präzision der Zeichnung, die seine Gemälde oft als farbige Grafik erscheinen läßt. Bevor sich der Künstler dem Jugendstil zuwandte, entsprachen seine Porträts und Genreszenen dem typischen Realismus der Zeit. Das Porträt des Malers Wopfner aus dem Jahre 1882 beweist dies [...].
Er [Zumbusch] wurde als Sohn des Wiener Akademie-Professors Kaspar Zumbusch geboren, der u.a. die bekannte Büste Ludwigs II. von Bayern geschaffen hatte. Nachdem er die Gymnasien in München und Wien besucht hatte, studierte er an der Akademie in Wien unter Chr. Kriepenkerl und Wurzinger, um schließlich an die Münchner Akademie zu W. v. Lindenschmitt d. J. überzuwechseln. Dem Zeitgeist folgend ging er nach Paris an die Akademie Julian; hier lehrten W. A. Bouguereau und T. Robert-Fleury. Gerne besuchte er die Werkstatt des eleganten Genremalers aus Ungarn Mihály von Munkacsy (eigentl. Lieb 1844-1900). Hauptsächlich bildete er sich auf Reisen nach Italien, Holland, Dalmatien, Griechenland und der Türkei. Später ließ er sich in Wien nieder; München erkor er zum endgültigen Wohnsitz. In seinen Anfängen malte Zumbusch neben Historienbildern Porträts und ging daraufhin zur Genremalerei über. Seit der Gründung der Zeitschrift »Jugend« erfreute er sich als ihr Mitarbeiter besonderer Beliebtheit. 1905 wurde er Titularprofessor, und als Maler von Genrebildern, Porträts, besonders von Mädchenbildnissen, erwarb er sich einen großen Namen. Er bediente sich meist einer eigenen Technik: Er legte den Malgrund des Bildes nur leicht an und erhielt durch Abschaben der Farbe mit einem Stichel hellere Stellen. Die Bildnisse Zumbuschs, besonders seine Kinderporträts, üben einen eigenartigen Reiz aus. Sie sind oft mehr graphisch als malerisch inspiriert. Zumbusch verbrachte seit 1901 den Sommer in Aiterbach im Schafwaschner Winkl, wo er ein stattliches Atelier mit Landhaus besaß.
(Fritz Aigner, Maler am Chiemsee, Prien am Chiemsee 1983, S. 240 und 393).
Öl auf Holz ⋅ 44 x 40 cm
Mischtechnik ⋅ 39,7 x 39,7 cm
Öl auf Holz ⋅ 47 x 29,5 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 60 x 60 cm
Öl auf Leinwand ⋅ 34 x 28 cm