Header-Image

Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Maria Caspar-Filser

Maria Caspar-Filser

Maria Caspar-Filser Image
Maria Caspar-Filser

1878 Riedlingen in Baden-Württemberg - 1968 Brannenburg am Inn

"Der Mensch lebt nach dem Tod in seiner Welt fort, solange ihn die anderen, die zurückblieben, nicht vergessen. Einigen wenigen ist es vergönnt, darüber hinaus in der Erinnerung wach zu bleiben, Generationen oder gar Jahrhunderte lang. Am Montagabend ist in Brannenburg am Inn ein künstlerisches Leben zum Stillstand gekommen, das diese Voraussetzung erfüllt.

Wie groß auch der Kreis ist, der morgen früh um neun Uhr der Malerin Maria Caspar-Filser von dem Haus ihres Lebens und Schaffens das letzte Geleit auf den Dorffriedhof gibt, er ist klein, gemessen an der Bedeutung ihres Werkes. Mit Gabriele Münther, Paula Modersohn-Becker und Ida Kerkovius zählt sie zu den vier deutschen Malerinnen, welche die Kunst im verganenen halben Jahrhundert entscheidend beeinflußt haben. "Was würden wir Franzosen aus einer Landsmännin dieses Formats gemacht haben", schrieb 1959 ein Kritiker über Maria Caspar-Filser anläßlich der Ausstellung "Deutsche Kunst" in Baden-Baden.

Die Bilder, die sie uns hinterläßt, sind mit dem Pinsel geschriebene Hymnen an die Farbe. Blumen sind das Thema der achtzehnjährigen Debutantin. Neben der Landschaft bleiben sie Schöpfungsmotive bis ins 90. Lebensjahr. Dieses Arbeiten in einer scheinbaren Idylle vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, daß der Mensch, der sie schuf, sich selbst und seiner Umwelt gegenüber, ein stets kritischer gewesen war. So ist die Zeit, da das Malerpaar Karl und Maria Caspar 1933 ihre Professuren an der Münchner Akademie, Karl gezwungen und Maria freiwillig, aufgaben, einer inneren Emigration gleichzusetzen.

Beide hatten sie vieles gemeinsam. Maria Caspar-Filser, 1878 in Riedlingen an der Donau geboren, kam wie ihr Mann aus dem allemannischen Raum. Jawlensky, Klee, Kubin und Weißgerber waren ihre Freunde gewesen. Viel ist über den Impuls diskutiert und geschrieben worden, den hier die Frau vom Mann empfangen hat. Während Karl Caspar zu dem entscheidenden expressionistischen Erneuerer sakraler Kunst im süddeutschen Raum geworden ist, vollzog sich das Schaffen dieser Frau auf einer ebenso ausgeprägt eigenständischen Bahn. Da sind Einflüsse, beginnend bei Cezanne, aus dem Kreis des "Blauen Reiters", spürbar. Das ist geistige Verwandtschaft aus der man wächst, zu der man gehört. Das absolut eigene Vermögen aber, die ursprünglich gegebene Kraft, sprechen aus den Bildern. Keines dieser mit den Initialen ihres Namens "MCF" signierten Gemälde ist verwechselbar. Es ist später Impressionismus, dem eine expressive Farbe Feuer gibt.

Die Kette der Auszeichnungen, die Maria Caspar-Filser in vier Jahrzehnten empfangen hat, ist endlos. Sie ist ohne Belang, verglichen mit dem Rang ihrer Arbeiten. Allein, die Bilder bleiben, "Der Riesenkopf im Spätherbst", das "Selbstbildnis mit Blumen im Garten", "Heilige Drei Könige im Inntal", "Feuerlilien und Mohn", alle diese Bilder sind Ausdruck einer Liebe zu einem Dorf, einer Landschaft, einem Menschenschlag, der den beiden Caspars eigentliche Heimat gewesen ist."

(Hans Heyn, MCF, Zum Tode Maria Caspar-Filsers, in: Oberbayerisches Volksblatt, 14. Februar 1968).

Garten in Brannenburg am Inn im April ⋅ 1946 Image
Rückblick
Garten in Brannenburg am Inn im April ⋅ 1946

Öl auf Leinwand ⋅ 73 x 96 cm ⋅ WVZ 4617