Ihre süddeutsche Galerie für den Kauf und Verkauf von Peter Keetman
Peter Keetman
1916 Elbertfeld bei Wuppertal - 2005 Marquartstein
Das Werk Peter Keetmans führt zwei zentrale Strömungen der Fotografie nach 1945 zusammen: auf der einen Seite den modernistischen Willen zur Form, zur Gestaltung, zum Experiment und zur Abstraktion, auf der anderen Seite einen humanistischen Weltbezug und die Hinwendung zum Menschen, zur Stadt, zur Natur, bis in ihre elementaren Bausteine.
Kennzeichnend für Keetmans Arbeit ist die stetige und schöpferische Auseinandersetzung mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Kamera auf der Suche nach einer lebendigen Fotografie. Ende der 1950er Jahre gehörte er zu den jungen Wilden der Gruppe "fotoform", die, inspiriert von den Experimenten der Vorkriegsavantgarde, eine neue Sprache der Fotografie entwickelte - basierend auf formaler Reduktion, auf der gestalterischen Kraft des Lichts und auf der Subjektivität individueller Welterfahrung.
1916
Geboren am 27. April in Wuppertal-Elberfeld als Sohn des Bankdirektors Alfred Keetman, in dritter Generation Teilhaber des Bankhauses J. Wichelhaus/P. Sohn
um 1926
Erste eigene Kamera, eine Goerz Tenax Balgenkamera für 6 x 9 Zentimeter Glasnegative
1932
Umzug nach Prien am Chiemsee
1935-37
Studium an der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München bei Hanna Seewald und Hans Schreiner
1937-38
Assistenz bei der Industrie- und Porträtfotografien Gertrud Hesse in Duisburg
1939-40
Assistenz im Atelier für Industriefotografie Carl Heinz Schmeck in Aachen
1940
Einberufung zum Kriegsdienst
1940-44
Soldat bei den Eisenbahn-Pionieren
1944
Am 27. Juni schwere Verewundung in Nadworna in der heutigen Ukraine, Verlust des linken Beins
1947-48
Meisterkurs an der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München
1948
Meisterkurs bei Adolf Lazi in Stuttgart, gemeinsam mit Wolfgang Reisewitz beteiligt an den Vorbereitungen zur Ausstellung "Die Photographie 1948" im Stuttgarter Landesgewerbemuseum
1948
Ernennung zum 1. Assistenten der "Meister-Nachwuchs-Gruppe" der "Stuttgarter Photographischen Gesellschaft 1947"
ab 1948
Tätigkeit als freiberuflicher Fotograf
1949
Am 10. August Aufnahme in die "Freie Arbeitsgemeinschaft junger Photographen" (ab 17. September 1949 "fotoform")
1950
Beginn der freien Zusammenarbeit mit den Gebrauchsgrafikern Michael Engelmann und Rainer Michelfelder unter dem Namen "werbeform"
Ab 1950
Regelmäßige Veröffentlichungen in allen maßgeblichen deutschen Fotozeitschriften und in Magazinen für Gebrauchsgrafik, Teilnahme an zahlreichen Gruppenausstellungen, Tätigkeit für Werbung und Industrie
1951
Umzug nach Breitbrunn am Chiemsee
1952
Urkunde für hervorragende Leistungen, "Weltausstellung der Phographie", Luzern
1953
Vom 7. bis 9. April entsteht die Serie "Eine Woche im Volkswagenwerk"
Ab Mitte der 1950er Jahre
Arbeit an Industrie-Reportagen und für die kulturhistorischen Bildbände des Thorbecke Verlags
1956
Auszeichnung mit einem Diplom, "Photokina", Köln
1957
Keetman wird Mitglied der GDL (Gesellschaft Deutscher Lichtbildner)
1958
Auszeichnung mit einem Diplom, "Photokina", Köln
Ende der 1950er Jahre
Beginn der Zusammenarbeit mit dem Grafiker Nikolai Borg
1969
Berufung als Ehrenmitglied in den BFF (Bund Freischaffender Foto-Designer)
1969-74
Mehrere Fotostrecken zum Orff-Schulwerk
1994
Umzug nach Marquartstein am Chiemsee
1981
Auszeichnung mit der David Octavius Hill-Medaille der DFA (Deutsche Fotografische Akademie)
1991
Verleihung des Kulturpreises der DGPh (Deutsche Gesellschaft für Photographie)
2005
Peter Keetman stirbt am 8. März in Marquartstein
2019
Ausstellung „Keetman – Fotografie & Musik – Eine Priener Künstlerfamilie“ in der Galerie im Alten Rathaus in Prien
(Peter Keetman, Gestaltete Welt, F. C. Gundlach (Hrsg.), Steidl, Göttingen 2016)
Fotografie, Silbergelatineabzug ⋅ 22 x 29 cm